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Finnland: UKK / Saariselkä wilderness Area 09/2009 |
(c) Dr. Hans-Christian Waldmann, 2009 |
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Tag 3: Luirojärvi - Maantiekuru - Sarvioja
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GPX |
A11 E01 E02 E03 E04 A12 A13 |
Marker |
AT, SH, SH, TP, AT |
Typ |
50% Wald, 40% Hang, 10% Kahlfjell |
km |
14 |
Dauer |
9(2.5) h |
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Man sollte nachts seine Stirnlampe nicht suchen müssen. Man sollte nicht über die
Abspannleinen des eigenen Zeltes fallen, weil nun ohne Stirnlampe unterwegs. Und man sollte
besser sehen, wo man hinpinkelt. Lassen wir das. Keine schöne Nacht. Am Morgen sind
schon alle weg, ihren Sokosti besteigen. Nach Müsli, aufgelöst in Wasser
und Milchpulver, hole ich die gewaschene Hose aus der Sauna (die outdoor-Seife von
Globi: ich nutze sie für Geschirr, für Kleidung, für mich, klappt einfach).
Ich bin von oben bis unten in GoreTeX gewandet weil es windig und bedeckt ist, und ich keine
Lust auf Wechsel in diesem Canyon habe. Um 09.30 laufe ich tapfer in Gegenrichtung zu den anderen los.
Sagte ich schon, das "Suomi" (=Finnland)
von suo (=Sumpf) abgeleitet ist?
Noch sieht das gut aus. Nach der Pälkkimaoja gehte zwar stetig aufwärts, aber
einfach zu laufen. Man merkt schon, dass sich der Taleinschnitt langsam aber sicher
verengt.
Am Ende sieht das dann so aus: Hinter dieser Kuppe ist Schluss mit Weg. Nicht dass Ungewissheit bestünde
über die Richtung: nach links geht es praktisch senkrecht in die Tiefe, nach rechts geht es ebenso
übel aufwärts. Normalerweise wäre das der beste Plan: einmal richtig anstrengen und gleich ganz hoch
auf das Fjell, und dann dort fein auf dem Grat vergleichsweise plan laufen, und an gewünschter Stelle hinab
ins Tal (am besten gleich bei der Hütte, oder?). So weit die Theorie.
Praktisch ist es oben nicht besser: es bläst abartig, die Einschnitte der Zuflüsse erzwingen
querliegend zur Marschrichtung ein up/down, und man hat trotz insgesamt (im Sinne von relativ) ebenen
Gang dann und wann Felskanten von 2 und mehr Metern. Sieht man schön hier:
Nach diesem Versuch steige ich sehr schräg wieder ab. Die Verbesserung besteht einzig darin, dass die
Sonne heraus gekommen ist, allerdings habe ich gut 2 km gespart, weil der "Weg" im Bogen um die Bergflanke herum
gegangen wäre, und ich nun sollkursmäßig hinüber (gekrabbelt) bin.
Ja, und so sehe ich danach aus: fertig. Und nein: es ist nur Schweiss. Mein Anblick animiert ein
Paar in der Hütte (Sudenpesä ist eine Bezahl-Hütte, also laufe ich eh weiter), mir ein Gemisch aus
heißem Wasser, Schokoladenpulver und Stroh-Rum ("from Austria!") anzubieten.
Danach hat sich der Anblick nicht verbessert. Überhaupt gar nicht. Fehler. Fehler. Ich brauche für die
austehenden 1.5 km zur Sarvioja eine gute Stunde.
Diesen Abend fällt die zuvor geschilderte Sorgfalt der Abendroutine aus. Zelt, Feuer, Essen, fertig.
Leute: trinkt nix, niemals, nach 8 Stunden Laufen, und nur Wasser seit 3 Tagen. Blöd.
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